Plattling. (kk) Drei Dinge gibt es, die dem 40-jährigen Stephan Bieber auf Anhieb einfallen, wenn es darum geht, was ihm an Plattling besonders gut gefällt: die Bürger, die Kultur und der wunderschöne Stadtkern. Seit einem Jahr ist er im SPD-Ortsverein engagiert und nun wird der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende auch der nächste Bürgermeisterkandidat der SPD. Am 15. März 2020 bewirbt er sich bei den Wählern um dieses Amt. Darüber informierte die SPD-Vorstandschaft am Mittwochabend in der Monatsversammlung.
Es sind auch drei Gründe, warum sich der IT‘ler für eine Kandidatur entschied. An erster Stelle kommt dabei, dass es dem gebürtigen Deggenauer in der Isarstadt ausgesprochen gut gefällt, seit er mit seiner Familie 2015 wieder in die Stadt zurückkam, in der schon seine berufliche Ausbildung bei den EDV-Schulen des Landkreises als Wirtschaftsinformatiker absolvierte: „Wir fühlen uns wohl, die Stadt ist uns ans Herz gewachsen. Hier wollen wir mitgestalten“, bringt er es gegenüber dem Plattlinger Anzeiger auf den Punkt. In der Kommunalpolitik gehe es nicht vorrangig um Parteien, „was gut ist, sollte man unterstützen.“ Dennoch ist es natürlich ein Ziel von Bieber, dass es künftig keine absoluten Mehrheiten mehr gibt, „dass nicht eine Gruppierung alles machen kann, was sie will.“
Bieber weiß, dass eine Bürgermeister-Kandidatur mit viel Arbeit verbunden ist. Diese scheut er aber nicht, denn der zweite Punkt, warum er antritt, ist: „In der Demokratie ist es immer gut, wenn es mehrere Kandidaten gibt.“ Darüber hinaus findet er es auch wichtig, dass sich immer wieder neue Persönlichkeiten
in die Kommunalpolitik einbringen. Dies bringe immer frischen Wind.
Sehr glücklich
Zum SPD-Ortsverein kam Bieber durch den Fraktionsvorsitzenden Georg Weiß: „Ich bin sehr glücklich, dass wir einen so jungen engagierten Kandidaten haben, der auch von seiner Ausbildung und seinem Beruf her dieses Amt sicherlich sehr gut ausführen könnte.“ In dem ersten Jahr seiner Mitarbeit im Ortsverein habe er sich durch zahlreiche Aktivitäten (Motorradtouren der Red Riders, Organisation der Grillfeste und des Faschingsmarkts) und auch mit politischen Ideen eingebracht. Weiß bringt es auf den Punkt: „Er ist sehr aktiv.“
*Volle Unterstützung**
Sehr froh zeigte sich auch der Ortsvorsitzende Herbert Petrilak-Weissfeld, der zuletzt zweimal um das Bürgermeisteramt kandidiert hatte. Mit Bieber habe man einen „qualifizierten Kandidaten“, der auch neue Ideen einbringe, die manchmal in der Routine sonst untergehen würden. Die volle Unterstützung der aktuellen SPD-Stadträte sicherte bei der Mitgliederversammlung auch Reinhold Gems zu. Gemeinsam geht es nun daran, eine schlagkräftige Liste aufzustellen. Dabei muss die Plattlinger SPD aber auf eine amtierende Stadträtin verzichten: Bärbel Vollkommer-Würfel erklärte, nicht mehr anzutreten. Wenn, dann wolle sie sich voll und ganz einbringen, das gehe aber wegen der beruflichen Beanspruchung nicht, sagte die selbstständige Hebamme.
■ Zur Person
Stephan Bieber ist 40 Jahre alt, „glücklich verheiratet“ und Vater einer acht-jährigen Tochter. Er absolvierte eine Ausbildung zum Schriftsetzer, war anschließend zwölf Jahre bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst. Als diese Zeit zu Ende war, kam der gebürtige Deggendorfer nach Plattling, als Schüler der EDV-Schulen des Landkreises. In der Plattlinger Au machte er seinen Abschluss als Wirtschaftsinformatiker und er erwarb die fachgebundene Fachhochschulreife. Anschließend zog er in die Oberpfalz nach Wörth an der Donau und erst 2015 kehrte er mit seiner Familie nach Plattling zurück, wo zwischenzeitlich auch seine Mutter lebt. Seine Frau arbeitet als Angestellte bei einem Plattlinger Unternehmen. Bieber selbst ist als Softwaretestmanager bei einem Regensburger Unternehmen Teamleiter. „Ökologisch und ökonomisch bestens“ pendelt er mit der Bahn täglich zur Arbeit. Politisch ist Bieber schon immer interessiert. Ein künftiges Mitwirken in der Kommunalpolitik heißt für ihn: „Bewährtes erhalten, aber auch mit Blick in die Zukunft für Bürger und Geschäftsleute Plattling gestalten.“ Der Stadtplatzumbau nach Fertigstellung der Ostumgehung sei da ein ganz großes Thema.