Lebensmittel- und Kleiderspenden für das BRK-Tagwerk.
Anlässlich der vorweihnachtlichen Geldspende der Mitglieder des SPD-Ortsvereins lud der Leiter des BRK-Tagwerks, Herr Andreas Kandler, den Ortsverein zu einem Besuch ein. Das BRK-Tagwerk wird vom Sozialpsychiatrischen Dienstes des Deggendorfer Kreisverbandes des Bayrischen Roten Kreuzes betrieben.
Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Problemen
Die Einladung zum Besuch war mit der Besichtigung der Bereiche des Tagwerks verbunden, das als Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Problemen eingerichtet ist. Bürgermeisterkandidat Stephan Bieber sowie die Stadträte Georg Weiß, Herbert Petrilak-Weissfeld und Reinhold Gems, sowie weitere Mitglieder folgten der Einladung sehr gerne. Natürlich kamen sie auch diesmal nicht mit leeren Händen und brachten zahlreiche Sachspenden mit: Lebensmittel die keiner Kühlung bedürfen und Bekleidung. Sachen, die auf das Angebot der beiden Läden des Tagwerkes abgestimmt waren. Der Leiter des Tagwerks, Andreas Kandler bedankte sich bei der Übergabe sehr herzlich und begann den Rundgang durch das Haus im Lebensmittelladen. Dort können sich Kunden, die nur über ein kleines Einkommen verfügen, für einen sehr geringen Betrag einen Korb mit Lebensmitteln füllen. Denn „anders als bei den Tafeln arbeiten bei uns keine Ehrenamtlichen, sondern Beschäftigte des Tagwerkes. Diese holen von den Supermärkten und anderen Geschäften die Spenden ab, sortieren sie und räumen sie in die Auslagen, und die Kühlregale“, erläuterte Kandler. Im zweiten Laden des Tagwerks werden Bekleidung, Taschen, sowie von Beschäftigten des Tagwerks gefertigte Filzschuhe und andere Artikel zu günstigen Preisen angeboten.
Räume zur Begegnung, Räume für Beschäftigung
Nächste Station der Besichtigung, war die Tageseinrichtung für Menschen, die entweder eine Zeit lang, oder sogar dauerhaft außerstande sind eine bezahlte Beschäftigung aufzunehmen. Rechts vom Kleiderlagen gelegen gibt es adrette Aufenthaltsräume in denen Kaffeeklatsch und Gesellschaftsspiele stattfinden können. Daneben gibt es auch ein Raum für leichte Bewegungsübungen und auch zum Ausruhen besteht Gelegenheit. Weiter hinten bietet ein großer Raum Platz Musikveranstaltungen oder Theaterstücke und bereichert so das Beschäftigungsangebot des BRK Tagwerkes. Dann ging es hinauf in die Möbelabteilung, wo aus Haushaltsauflösungen oder Spenden stammende Einrichtungsgegenstände zunächst aufgearbeitet oder repariert und anschließend ebenfalls günstig angeboten werden. Sogar Matratzen sind hier erhältlich, diese werden jedoch aus hygienischen Gründen nur fabrikneu angeboten. Hier befindet sich auch der Raum, in dem sonstige Gegenstände und Geräte aus Haushaltsauflösungen auf Brauchbarkeit geprüft und wenn nötig, repariert werden. Nicht brauchbare Dinge werden säuberlich nach Materialart (Plastik, Holz, Metalle) getrennt und der Wiederverwertung zugeführt.
Logistische Herausforderung - Eine Großspende aus China
Ein weiteres Stockwerk höher befindet sich die Abteilung, in der Kleiderspenden sortiert und gewaschen werden. Ein Teil der angebotenen Kleidungstücke stammt aus Altkleidercontainern des BRK. „Leider packen manche Menschen Dinge in die Container, die in den Restmüll gehören. Das verursacht neben Arbeit leider auch Kosten, denn auch wir müssen für die Entsorgung zahlen,“ bedauerte der Leiter des Tagwerks. Hier lagern auch die Restbestände einer Großspende aus China. Zu Zeiten des höchsten Andranges an Geflüchteten spendete ein chinesischer Unternehmer 100.000 Jacken an das Bayrische Rote Kreuz. Diese Spende unterzubringen erwies sich als eine Herausforderung, auf Anfrage der Landesleitung nahm das BRK Tagwerk Plattling die Herausforderung an. Bis heute reichen die restlichen Bestände, um den Bedarf der Neuankömmlinge im Ankerzentrum Deggendorf zu decken.
Die Chance für Chancenlose
Insgesamt 55 Personen bietet das BRK-Tagwerk derzeit Beschäftigung und damit Einkommen. Der Sozialpsychiatrische Dienst (SPDi) beschäftigt durchweg Arbeitnehmer, die auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance hätten, wie Kandler auf entsprechende Nachfrage informierte. Die Mitglieder des SPD-Ortsvereins zeigten sich sehr beeindruckt von den Arbeitsbereichen und den nötigen Leistungen der Angestellten des Sozialpsychiatrischen Dienstes, die hier für das BRK arbeiten und versprachen gerne wieder zu kommen.
(Bilder: Plattlinger Anzeiger)