Uli Sommer nun an der Spitze der AsF

22. Juni 2018

Neuwahlen bei der Plattlinger Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen Plattling. (hk)
Die aus Düsseldorf stammende Uli Sommer ist am Dienstagabend zur neuen AsF-Vorsitzenden in Plattling gewählt worden. Die Jahreshauptversammlung moderierte in Vertretung von Sabine Liebhaber, der bisherigen Vorsitzenden, die Stadträtin Bärbel Vollkommer-Würfl. Für Sommer stimmten im Hotel Liebl alle acht anwesenden, wahlberechtigten Frauen. Erste Gratulantin war die Staatssekretärin im Justizministerium, Rita Hagl-Kehl, die ein gutes Gelingen in der neuen Aufgabe wünschte.

Nicht nur Frauen waren zur Versammlung gekommen, sondern mit Stadtrat und SPD-Fraktionschef Georg Weiß auch der Ehrenvorsitzende der Plattlinger SPD-Frauen. Neben weiteren Plattlinger Stadträten konnte Vollkommer-Würfl mit Ewald Straßer auch den SPD-Kreisvorsitzenden Ewald Straßer begrüßen und mit Katja Reitmaier eine Passauer Stadträtin, die über die Geschichte des Frauenwahlrechts referierte. Dass die AsF eine starke Organisation sei, belegte Vollkommer-Würfel mit der Meldung, dass 31 Prozent aller SPD-Mitglieder in der AsF seien. Das sagte später auch Georg Weiß in seiner Analyse der Plattlinger Stadtpolitik: „Ohne die AsF geht in der Stadt nichts.“ Weiß wünschte sich, dass die Arbeitsgemeinschaft der sozialdemokratischen Frauen in der Isarstadt zur alten Stärke wie unter der weggezogenen Stadträtin Heidi Werner zurückfinden möge.

Doch zuvor gab Bärbel Vollkommer-Würfl im Auftrag von Sabine Liebhaber den Rechenschaftsbericht der SPD-Frauen für das vergangene Jahr ab. Da fanden sich große Veranstaltungen wie der Kinderfasching, die Ostereier-Verteilaktion oder die Weihnachtsfeier mit der Versteigerung. Besucht wurden neben Firmen auch Plattlinger Kindergärten und auch das Tierheim.

Einstimmig fielen die anschließenden Wahlergebnisse aus. Erste Vorsitzende wurde Uli Sommer, die zwar aus Düsseldorf stammt, aber schon seit 25 Jahren im Freistaat lebt und Plattling zu ihrem Wohnsitz erkoren hat. Zweite Vorsitzende bleibt Brigitte Weiß. In den Beirat gewählt wurden Susanne Weigl, Bärbel Vollkommer-Würfl und Carolin Pankofer. Üblich ist, dass die Vorsitzenden auch das Amt des Schriftführers übernehmen.

ASF Vorstand Juni 2018
v.l: Katja Reitmeier, Brigitte Weiß, Uli Sommer, Carolin Pankofer, Bärbel Vollkommer-Würfl, Susanne Weigl, Rita Hagl-Kehl, Beate Straßer, Ewald Straßer

In seinem Bericht über die Stadtpolitik vertrat SPD-Fraktionschef Georg Weiß seine bekannten Positionen hinsichtlich des neuen Mo-Mo-Projekts, nämlich dass nicht die Stadt, sondern der Freistaat die Kosten dafür zu übernehmen habe und er sagte jedoch grundsätzlich darüber: „Wir sind nicht gegen das Projekt. Es geht nur darum, wer bezahlt, denn wir wollen nicht, dass sich die Staatsregierung auf Kosten der Kommunen einen schlanken Fuß macht.” Weiter ärgerte sich Weiß über die Nichtbeteiligung der Fraktion an Einsichten in Pläne, über das Fehlen einer Kostenschätzung und er betonte auch, dass man den Vergabemodalitäten nicht zugestimmt habe. Auch über die Kindergartensituation mit den zu teuren Baumaßnahmen, äußerte sich Weiß kritisch und ging letztlich auch mit der Arbeitsweise des Stadtrats ins Gericht, indem er feststellte: „Wir haben einen Riesenhaushalt beschlossen und nichts geschieht. Auch die kommende Sitzung wurde wieder abgesagt.”

SPD-Kreisvorsitzender Ewald Staßer ging in seinem Grußwort auf den Wert der Frauen ein, indem er Konfuzius zitierte: „Die Frauen tragen die Hälfte des Himmels”, was aber nicht alle im Saal glauben wollten. Straßer drückte über das Wahlergebnis seine Freude aus und sprach dem Ehrenvorsitzenden Weiß Mut zu, daß er sich nicht zu stark unterbuttern lassen solle.

Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl versprach, dass sich die SPD von einer gewissen, rückwärts gerichteten Partei die in langen Jahren errungenen Frauenrechte nicht kaputtmachen lassen werde. Sie bedauerte gesamtpolitisch: „Weil die CSU die AfD rechts überholen will, müssen wir jetzt alle darunter leiden.” Dabei habe die SPD dem Koalitionsvertrag zugestimmt, wenn auch zähneknirschend. Nach weiteren Ausführungen über den Dieselskandal, die Musterkontrollklage und die Mietpreisexplosion, Mieterschutz und Versichertenschutz, sagte die SPD-Politikerin zum Schluss: „Wegen der allgemeinen Politikverdrossenheit müssen wir als SPD endlich viele Dinge tun, die den Menschen auch nützen.” Die Versammlung ging mit einem Vortrag von der Passauer Stadträtin Katja Reitmaier über die Entwicklung des Frauen- und Frauenwahlrechts zu Ende.

(Plattlinger Anzeiger, 21.06.2018)

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