Wiederholtes Lehrstück des politischen Niedergangs

Neues Wohngebiet Pankofen-Bahnhof
Pankofen Nord Neu (Google)

25. Oktober 2021

Es war natürlich das Ergebnis zur Bundestagswahl das die Plattlinger SPD in ihrer Monatsversammlung auf der Tagesordnung hatte: Ortsvorsitzender Herbert Petrilak-Weissfeld nannte den herben Niedergang des CDU/CSU-Kandidaten Armin Laschet „ein wiederholtes Lehrstück über politischen Niedergang aufgrund von Widersprüchen und vermeidbaren Fehlern“ und bezieht sich damit auf das Scheitern des früheren Kanzlerkandidaten Martin Schulz.

Auffällig sei im Vergleich zu Laschet: Solange Schulz nachdrücklich eine Politik sozialer Umverteilung vertrat, waren seine Werte hoch, doch als er begann seine Aussagen zu relativieren, verlor er seine Glaubwürdigkeit“. Laschet hingegen startete als Nachfolger Merkels mit einem hohen Vertrauensvorschuss, dennoch hat es auch ihm erheblich geschadet, wenn er zunächst starke Aussagen machte zu Klima und Ehe machte um sie später zu relativieren und obendrein zu bestreiten was er zuvor darüber gesagt hatte. „Das alberne Lachen hinter dem Rücken des Bundespräsidenten war nicht der einzige Fehler, aber der wohl auffälligste. Ab da war klar, dass in Krisensituationen dem Ministerpräsidenten aus NRW schlicht das Format fehlt das die Wähler von führenden Politikern erwarten“, stellte Petrilak-Weissfeld fest. Er ist auch der Überzeugung, dass nicht nur Laschet, sondern mit ihm auch die CDU/CSU, wie zuvor die SPD, nun das Schicksal dauerhaft niedriger Zustimmung erleben werden, weil sie über längere Zeit ein Bild völliger Uneinigkeit vermittelt haben. Das werde sich auch nicht ändern, Söder würde dafür sorgen. Dagegen sei den Grünen der Aufstieg in den Umfragen gelungen „durch ihre Geschlossenheit und Beibehaltung klarer Ansagen, wobei dann der Höhenflug wenige Monate vor der Wahl nicht durch echte Skandale, aber ebenfalls durch vermeidbare Fehler ihrer Spitzenkandidatin Baerbock wieder nach unten ging.“ Olaf Scholz blieb hingegen nach Ansicht des Ortsvorsitzenden seiner Argumentationslinie treu, er sei zudem nicht über „Stöckchen gesprungen, die ihm Laschet und bohrende Journalisten hin hielten, weil er wusste, dass jede nicht eingehaltene Aussage ihm nur schaden konnte.“

Über RamaDama und Breitbandausbau
Stephan Bieber, Stadtrat und stellvertretender Vorsitzender der Plattlinger SPD kam auf die aktuellen kommunalen Themen zu sprechen und nannte zunächst die Aktivitäten des OV. Er freute sich, dass neun Mitglieder der SPD Plattling sich auch in diesem Jahr wieder in eine neue Rekordzahl von 355 Mitbürgerinnen und Mitbürgern einreihten, die sich an der diesjährigen herbstlichen Ramadama-Aktion beteiligten. „Es ist großartig, dass nicht nur immer dieselben Engagierten, sondern jedes Jahr mehr und neue Gesichter an der Aufräumaktion teilnehmen.“ Anschließend kündigte er den nächsten „Red Ride“ für die Biker der Umgebung an: „Der Ausflug für alle interessierten Motoradfans , ob solo oder zu zweit, wird am 30. Oktober stattfinden, Einzelheiten zu Start, Strecke und Ziel werden noch bekannt gegeben.“

Rama Dama 2021

Als IT-ler , der schon lange mit der spärlichen Breitbandversorgung in Plattling hadere, begrüßte Bieber es sehr, dass das Stadtratsgremium die Freigabe erteilt hat zum weiteren Ausbau des Glasfasernetzes in städtischer Eigenregie: „Immerhin 320 Haushalte können in absehbarer Zeit angeschlossen werden und wenn es eine weitere Förderkulisse der Landesregierung oder des Bundes gibt, dann werden es bis zu 500 Adressen sein. Der Ausbau kommt zwar spät und immer noch nicht flächendeckend und damit ausreichend für eine moderne Gesellschaft und Wirtschaft, doch man muss froh sein, dass überhaupt was geht“.

Neue Wohnbaugebiete in Pankofen Nord und Pielweichs
Als nächstes wurden die beiden neuen Wohngebiete in Pielweichs und Pankofen-Bahnhof besprochen. Dazu stellte Stadtrat Petrilak-Weissfeld die wesentlichen Unterschiede heraus: „Das Wohngebiet am Anger orientiert sich an der dörflichen Struktur in Pielweichs, darum sind Firstrichtung, Farbe und Material der Dacheindeckung vorgegeben“. Die für jedes Grundstück fest gelegten Baufenster sollten etwas Spielraum hinsichtlich der Positionierung der Häuser bieten und der in der Zufahrtstraße mittig angelegte Dorfanger wird zu schnelles Fahren verhindern. Im neuen Wohngebiet am östlichen Ortsrand von Pankofen-Bahnhof wird hingegen das über alle Einzelhaus-Grundstücke lang gestreckte Baufenster mehr Freiheit bieten sein Haus zu platzieren, ob in der Mitte oder an der Grundstücksgrenze. „Der Stadtrat war sich in großer Mehrheit einig, diese Wohngebiete mit mehr und unterschiedlichen Auflagen zu versehen als am Frohnauer Weiher gegeben, damit dem jeweiligen örtlichen Umfeld Rechnung getragen wird. Als sehr angebracht finde ich die Idee der Planungsbüros, straßenseitig die Zaunlinie etwas von der Grundstückgrenze zurück zu setzen, damit hier naturnahe Blühstreifen entstehen können, als kleine Oasen für Bienen, Schmetterlinge und sonstige Kleinlebewesen“. Dies sei eine sehr angebrachte Geste in Richtung Landwirtschaft, der ja diese Flächen genommen werden und die gleichzeitig Blühstreifen an den Feldrändern anlegen und pflegen müssen.

Die Bebauungspläne können auf der Homepage der Stadt Plattling eingesehen werden:

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